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Agenda 2021

1. Prélude

Die vorliegende Agenda dient allen JEFer*innen in Niedersachsen als Grundlage für die politische Arbeit. Der Fokus hinsichtlich unseres inhaltlichen Profils wird dabei verstärkt auf unsere auf Landes- und Bundesebene bereits bestehenden Beschlüsse gelegt. Darüber hinaus wollen wir zukünftig unseren Schwerpunkt auch auf zu fassende Beschlüsse legen. Ein zentraler Bestandteil ist jedoch bereits heute gegeben: Die neue Agenda drückt unser grundsätzliches Politikverständnis als JEF Niedersachsen aus und gibt neuen sowie langjährigen JEFer*innen einen Ausblick auf das kommende Jahr.

Besonders hervorheben möchten wir, dass die Erstellung der Agenda grundsätzlich allen JEFer*innen ermöglicht wurde. Die hier verabschiedeten Passagen dienen dem neuen Vorstand der JEF Niedersachsen als Arbeitsgrundlage, definieren sein Aufgabenspektrum und gewährleisten somit eine kontinuierliche und erfolgreiche Arbeit.

Dennoch sind alle definierten Aufgaben nicht ausschließlich durch den gewählten Vorstand zu bearbeiten. Ein erfolgreicher Verband in der Fläche lebt davon, dass sich alle aktiven Mitglieder einbringen und Engagement zeigen. Der Vorstand ist zwar ein leitendes Gremium bei den JEF, setzt diesen Führungsanspruch aber hauptsächlich als koordinierendes Gremium ein. Er soll demnach Sorge dafür tragen, dass gemeinsam mit allen aktiven JEFer*innen die einzelnen Punkte der Agenda bearbeitet und in die Praxis umgesetzt werden. Grundsätzlich ist ein Mitmachen, Mitwirken und Mitentscheiden aller JEFer*innen zu ermöglichen und zu fördern. Im Gegenzug sind alle aktiven JEFer*innen dazu eingeladen, sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu beteiligen – sei es durch neue Ideen oder durch Mithilfe bei politischen Aktionen. Die Mitarbeit bei den JEF als politischer Verband ist dabei stets attraktiv für junge Menschen zu gestalten.

2. Selbstverständnis – Wir als Junge Europäische Föderalist*innen

Die Jungen Europäischen Föderalist*innen (JEF) sind ein europäischer Jugendverband, den es seit 1949 gibt. Wir setzen uns für das Zusammenwachsen Europas unter den Vorzeichen von Demokratie, Freiheit und Gerechtigkeit ein. Wir wollen Weltoffenheit und Bürger*innennähe auf allen Ebenen – Dinge, die in der Europäischen Union leider nicht immer gegeben sind. 

Die Europäische Union betrachten wir in ihrer heutigen Ausgestaltung mit kritischer Sympathie und verfolgen ihre Entwicklung genau. Wir begrüßen Maßnahmen der vertieften Zusammenarbeit, diagnostizieren aber auch immer wieder Stagnation und Regression auf dem Weg zu einem vereinteren Europa. Wir gehören zu denen, die sich für die Verabschiedung einer wirklichen Europäischen Verfassung zum schnellstmöglichen Zeitpunkt stark machen, da nur so das Europa von morgen demokratisch, transparent und leicht verständlich sein wird. Grundlage unserer politischen Arbeit ist nicht nur das Politische Programm der JEF Deutschland, sondern auch das Hertensteiner Programm der Europäischen Föderalisten aus dem Jahr 1946, das heute noch genauso aktuell wie damals ist. 

Doch was bedeutet es eigentlich, Mitglied eines pro-europäischen und nach Föderalismus strebenden Vereins wie den JEF zu sein? Welche Grundwerte zeichnen unseren Verein aus? 

a) Jung 

Unser Hauptanliegen ist, Europa für junge Menschen erfahrbar zu machen. Die persönliche Begegnung mit Gleichaltrigen aus anderen europäischen Ländern ist uns jedoch im letzten Jahr größtenteils verwehrt geblieben. Zwar haben wir digital Kontakt gehalten, aber dabei ist uns umso deutlicher geworden, wie wichtig der persönliche Kontakt für unser Selbstverständnis als JEFer*innen ist. Pandemie geschuldet mussten außerdem viele Erasmus-Student*innen und -Auszubildende in den letzten Monaten ihre Zelte abbrechen und nach Hause zurückkehren. Einen längeren EU-Auslandsaufenthalt, der durch das Erasmus-Programm ermöglicht wird, erachten wir als unabdingbar für den Austausch junger Menschen und für die europaweite Zusammenarbeit. Besonders diese Vernetzung der europäischen Jugend, die sich mit ihren unterschiedlichen kulturellen Hintergründen bereichert, ist uns eine Herzensangelegenheit. Daher muss Studieren und Arbeiten in den EU-Mitgliedstaaten auch in dieser Krisenzeit gefördert und so gut es geht unterstützt werden. 

Um den Bedürfnissen, Erfahrungen und Ideen junger Menschen, die allzu oft nicht ernst genommen werden, Gewicht zu verleihen, setzen wir uns dafür ein, ihre Interessen in der Politik zu vertreten. Konkret bedeutet das, dass wir uns für eine Absenkung des Wahlalters stark machen, weitere Partizipationsmöglichkeiten für junges Engagement schaffen, das Interesse für Europa steigern und durch gezielte Jugendarbeit die Selbstorganisation junger Menschen fördern wollen. Wir werden uns zu einem Jugendverband weiterentwickeln, der sich in einer offenen und inklusiven Umgebung für Jugendliche aktiv einsetzt und in dem sich junge Menschen diverser Zugehörigkeiten wohlfühlen.

b) Europapolitisch

Wir sind eine parteipolitisch unabhängige Organisation, deren grundlegender und verbindender Wert die pro-europäische Einstellung ist. Jedoch möchten wir auch klarstellen, dass die JEF keine unpolitische Organisation ist und sein kann. Mit dem politischen Programm der JEF Deutschland und des europaweiten Vereins wird ein Versuch unternommen, die politischen Positionen und Forderungen der JEF auszudrücken und niederzuschreiben. Ein großes Anliegen der JEF Niedersachsen ist eine intensive und auch kritische Auseinandersetzung mit eben diesen politischen Positionen. Wir dürfen als JEF nicht davor zurückschrecken, ein eigenes inhaltliches Profil zu entwickeln und vielfältige Positionen nach außen zu vertreten. Erst mit einer inhaltlichen Profilschärfung schaffen wir es, an Sichtbarkeit zu gewinnen und diese Profilschärfe in Verbindung mit unserer Überparteilichkeit als Stärke auszuspielen. Gerade unsere Überparteilichkeit dient dann dazu, die JEF als Zentrum pro-europäischer Kräfte in einem Europa von morgen zu etablieren. In dieser Situation wird es dann unsere Aufgabe sein, greifbare Europa-Visionen zu definieren, für diese aktiv einzutreten und über unsere Multiplikator*innen verbreiten zu lassen. Wir wollen nicht weiter das Spiel am Seitenrand kommentieren und als nüchterne Europa-Expert*innen gelten, sondern aktiv am Geschehen teilnehmen, eigene Akzente setzen sowie andere für unsere Ansichten mitreißen und begeistern! 

In der langen Tradition der vielfältigen europapolitischen Angebote für junge Menschen wollen wir politische Wirksamkeit auch über europapolitische Bildungsarbeit erreichen. Dafür setzen wir uns zum Ziel, jungen Menschen das Europa von heute auf spielerische Art und Weise mit diversen Bildungsangeboten, die an den Bedürfnissen der Teilnehmenden angepasst sind, näher bringen, damit sie das Europa von morgen mitgestalten können. Die JEF Niedersachsen setzt sich darüber hinaus aktiv dafür ein, dass sich Europapolitik als fester und maßgeblicher Bestandteil des Schulunterrichts etabliert, der Querverbindungen in alle gesellschaftlichen Bereiche aufweisen muss und nicht gegen andere Fächer ausgespielt werden darf.

c) Föderalistisch 

Als JEF vertreten wir seit Jahrzehnten eine föderalistische Vision von Europa. Im Gegensatz zu einer Vielzahl von europäischen Jugendverbänden sind wir nicht nur pro-europäisch, sondern haben mit dem Föderalismus als Grundsatz unseres politischen Programms, unserer Arbeit und unserer eigenen Verbandsstruktur eine Antwort auf die bestehenden Probleme und großen Fragestellungen in Europa. So setzen wir uns dafür ein, die bestehenden föderalen Komponenten innerhalb der EU zu stärken und das politische System der EU weiter zu föderalisieren mit dem Ziel, einen europäischen Bundesstaat zu schaffen. Der dynamische Charakter und die definitorische Vielfalt des Konzepts Föderalismus haben lange auch innerhalb der JEF zu einem verschwommenen Föderalismus-Begriff geführt. Und in Zeiten der Pandemie, wo in Deutschland die Kritik am deutschen Modell des Föderalismus lauter wird, lohnt es sich umso mehr, unser JEF originäres Föderalismusverständnis zu verdeutlichen und aktiv nach außen zu kommunizieren. Kürzlich konnte dank des Bundesprojekts Föderalismus – unter starker niedersächsischer Beteiligung – ein Grundsatzpapier zum Thema Föderalismus auf Bundesebene beschlossen werden, welches die zentralen Eckpfeiler theoretisch ausgearbeitet präsentiert. In Niedersachsen möchten wir dieses Grundsatzpapier aktiv nutzen und bei unseren Mitgliedern bekannt machen, um eine weitere, konstante Auseinandersetzung mit unserem Alleinstellungsmerkmal Föderalismus zu ermöglichen.

Die JEF ist also jung, europapolitisch und föderalistisch. Diese drei Verbandssäulen unseres neuen Selbstverständnisses werden wir aber nur etablieren können, wenn wir sie mit dem gesamten Verband leben. Wir werden sie also bei unserer Bildungsarbeit sowie Veranstaltungen einfließen lassen und die gesamte Breite unserer Organisation damit in Berührung bringen. Eine innerverbandliche Auseinandersetzung dessen ist jedoch nur die halbe Miete, so dass wir auch und insbesondere nach außen diese Verbandssäulen leben wollen. Erst durch beiderseitige Umsetzung können wir die JEF Niedersachsen auf ein breiteres Fundament stellen und unser Verbandspotential voll ausspielen.

3. Woher wir kommen, wohin wir gehen 

Europapolitisches Geschehen und dessen Bedeutung für uns

Nach einem turbulenten letzten Jahr mit dem Beginn der Corona-Pandemie und der deutschen Ratspräsidentschaft, ist auch dieses Jahr wieder von europäischer Bedeutung. Im Rahmen der Trio-Ratspräsidentschaft mit Portugal und Slowenien wollen wir als JEF weiter Akzente setzen und auch in Hinblick auf eine europäische und solidarische Bekämpfung der Corona Pandemie sind unsere föderalen Visionen mehr gebraucht denn je. Im Mai steht zudem endlich der Beginn der Konferenz zur Zukunft Europas an. Als JEF Niedersachsen möchten wir diese aktiv begleiten und Druck ausüben, sodass die Konferenz ein wirkliches Ziel bekommt und nicht zur Zuhör-Übung verkommt. Unserem Selbstverständnis entsprechend möchten wir uns an den kommenden Formaten der Konferenz beteiligen und eine Öffentlichkeit für wichtige europäische Debatten schaffen. Zudem stellt die Bundestagswahl im Herbst 2021 ein zentrales politisches Ereignis in Deutschland dar, welches ebenso von europäischer Bedeutung ist. Im Rahmen von #Europamitgedacht müssen und wollen wir zeigen, dass auch nationale Wahlen von europapolitischer Relevanz sind und werden darauf pochen, dass die künftige Regierung eine europäische Perspektive ermöglicht und der europäischen Jugend eine Stimme gibt. 2022 stehen in Niedersachsen wieder Landtagswahlen an, die wir als JEF nutzen wollen, um deutlich zu machen, dass Europa auch auf der regionalen Ebene von immenser Bedeutung ist und um uns als europapolitischen Akteur in Niedersachsen weiter zu etablieren.

Schwieriges Corona-Jahr für den Verband in vielerlei Hinsicht

Unsere Mitgliederzahlen sind stabil, jedoch ist über das Coronajahr durch einige wenige Austritte, das Ausscheiden von Mitgliedern aufgrund der Erreichung der Altersgrenze sowie nur wenigen Neumitgliedern ein stagnierender Trend zu verzeichnen. Neben den offiziellen Zahlen ist jedoch leider zu vermerken, dass die Anzahl aktiver Mitglieder durch Corona etwas zurückgegangen ist. Dies ist teils darauf zurückzuführen, dass Mitglieder wieder zu ihren Eltern gezogen sind, aber auch darauf, dass der #jefspirit im digitalen Raum schwerer herzustellen ist. Im kommenden Jahr soll somit der Fokus vor allem auf der Entwicklung und Umsetzung von Mitgliederwerbestrategien liegen. Leider ist die JEF Niedersachsen weiterhin sehr akademisch geprägt und wenig divers aufgestellt. Die Diversifizierung unserer Mitglieder sollte bei den Strategien von großer Bedeutung sein. 

Doch nicht nur die Gewinnung von neuen Mitgliedern, sondern auch die Bindung von bestehenden Mitgliedern erwies sich im vergangenen Jahr als Herausforderung. Während zu Beginn der Pandemie die Teilnehmendenzahlen an Online-Veranstaltungen noch sehr hoch waren, ließ das Interesse im vergangenen Jahr langsam nach. Insbesondere in den Kreisverbänden, aber auch auf Landesebene waren teils nur noch Vorstandsmitglieder bei Veranstaltungen bzw. Stammtischen anwesend. Die Zoom-Müdigkeit der Mitglieder wurde immer deutlicher. Es gilt nun, neue, innovative digitale oder auch hybride Formate zu entwickeln, die dieser Zoom-Müdigkeit entgegenwirken.

Was wir aus den Erfahrungen lernen wollen:

Wir möchten aus diesen Erfahrungen lernen und sie in Chancen umwandeln. Dies bedeutet konkret, dass das nächste Jahr aktiv zur Mitgliederwerbung über innovative Formate und Kampagnen genutzt werden soll. Digitale Formate bieten den Vorteil auch an Veranstaltungen in anderen Regionen Niedersachsens teilzunehmen. Diese Chance wollen wir durch bessere Kommunikation und Bewerbung zwischen den KVs nutzen, um den Mitgliedern noch mehr zu bieten. #JEFspirit gestaltet sich online schwieriger als offline, aber mit den richtigen Formaten kann auch online die Kennlernschwelle gesenkt werden. Sobald es wieder möglich ist, gilt es dennoch in Präsenz coole Veranstaltungen und Stammtische durchzuführen, wie wir sie alle vermissen. Die Online-Veranstaltungen haben zudem den Mehrwert, dass wir uns, ohne Tausende von Kilometern zurücklegen zu müssen, mit unseren Partner*innen im europäischen Ausland austauschen können. Die Verstärkung unserer internationalen Kontakte sollte daher weiter online erfolgen

KV Oldenburg

Nach etwas mehr als einem Jahr nach der offiziellen Gründung konnte sich der Kreisverband Oldenburg etablieren. Die Delegierten des Kreisverbands bringen sich aktiv im Landesbeirat ein und stellen sogar den Beiratsvorsitz. Durch eigene Veranstaltungen und Stammtische hat sich eine beständige Gruppe in Oldenburg bilden können, die für die Zukunft sehr vielversprechend ist. Die Erfahrungen aus Oldenburg möchten wir nun nutzen, um weitere JEF-Kreisverbände zu etablieren und zu gründen, beispielsweise in Lüneburg, Vechta und Hameln. Hier sollen zunächst Mitglieder Ortsgruppen starten und nach ausreichender Etablierung kann die Kreisverbandsgründung erfolgen. 

Ziel: Gestärkt aus der Krise herausgehen

Nach der Corona-Pandemie brauchen wir mehr denn je aktive Mitglieder, die den Verband nach vorne bringen! Wir brauchen Ideen, Konzepte, Strategien! Wir wollen aus den Erfahrungen der Corona-Pandemie lernen und die positiven Aspekte in eine Post-Pandemie Zeit mitnehmen, das heißt bspw. KV-übergreifende Stammtische und die generelle Umsetzung von digitalen Formaten, aber auch die Teilnahme an Formaten über die Landesgrenzen hinweg beizubehalten.

4. Projekte des kommenden Amtsjahres

Um unsere in Punkt 3 geschilderten Ziele bestmöglich zu erreichen, möchten wir uns im kommenden Amtsjahr verschiedenen Projekten widmen, die im Folgenden aufgeführt werden.

a) Begleitung politisch relevanter Ereignisse

Die Amtszeit des kommenden Vorstands wird von drei besonders relevanten Ereignissen geprägt sein: der Konferenz zur Zukunft Europas, der Bundestagswahl und den Vorbereitungen zur Landtagswahl, die 2022 in Niedersachsen ansteht. Dabei wollen wir uns als JEF Niedersachsen der umfangreichen Kampagne der JEF Deutschland zur Bundestagswahl anschließen und vor Ort passende Veranstaltungen und Aktionen durchführen. Auch die Kreisverbände werden wir in der Durchführung dieser Kampagne so gut wir können unterstützen. In der Gesamtkonzeption und Ausrichtung der Kampagne möchten wir uns dabei dicht an den Vorschlägen der JEF Deutschland orientieren und so Teil einer koordinierten, bundesweiten Kampagne sein. 

Ein eigenständiger Teil unserer Begleitung wird dabei das Parlamentarische Europaforum sein, bei dem wir mit niedersächsischen Kandidat*innen für den Bundestag europapolitisch relevante Themen diskutieren wollen, um zu erkunden, wie Europa, der Bund und Niedersachsen in der Politik ineinander greifen. Als zentrale Anlaufstelle für Kontakte wird uns dabei die EUD-Parlamentarier*innengruppe sowie der EUD Landesvorstand dienen.

Die Konferenz zur Zukunft Europas (CoFoE) werden wir aufmerksam und kritisch mit eigenen politischen Statements und ggf. eigenen Veranstaltungen begleiten und dabei auf tagesaktuelle Entwicklungen der CoFoE reagieren. Im Fokus wird ab Spätsommer/Herbst jedoch die Entwicklung einer eigenen Kampagne zu den Landtagswahlen 2022 stehen, die wir als Vorstand gemeinsam als neues Leuchtturmprojekt vorbereiten wollen.

Darüber hinaus sieht der Vorstand es als seine persönliche Aufgabe, auf wichtige europa-, bundes- und landespolitische Entwicklungen mit Statements und/oder Veranstaltungen zu reagieren und sich so weiter als relevanter politischer Akteur in Niedersachsen zu etablieren.

b) Internationale Aktivitäten

Abgesehen von der Begleitung der drei beschriebenen Ereignisse möchte der Landesvorstand seine internationalen Aktivitäten und Vernetzung – soweit möglich – vertiefen und so den Aufbau eines genuinen Ressorts Internationales für das Vorstandsjahr 22/23 vorbereiten. Zu diesen internationalen Aktivitäten gehören die Teilnahme niedersächsischer JEFer*innen am European Youth Event (EYE) sowie die Durchführung einer Landesverbandsfahrt nach Albanien/Nordmazedonien gemeinsam mit der JEF Hamburg und der JEF Berlin-Brandenburg. Die Gelder für diese Fahrt sind bereits bewilligt und somit steht einer Durchführung – bei passender pandemischer Gesamtsituation! – im kommenden Vorstandsjahr hoffentlich nichts im Wege. Eventuell werden wir die Fahrt auf nur ein Land, je nach Pandemielage, eingrenzen. Wir werden ausführlich abwägen, ob eine solche Fahrt angesichts der Pandemielage möglich und sinnvoll ist und dabei natürlich immer die Sicherheit aller Teilnehmer*innen berücksichtigen. 

c) Verbandsentwicklung und interne Diskussionen

Neben den oben beschriebenen Aktivitäten, die sich v.a. nach außen richten, gibt es einige Diskussionen, die auch innerhalb der JEF angestoßen werden sollen. So stellt sich die Frage, ob der Vereinsname wie der anderer Landesverbände auch in der Satzung geschlechtergerecht angepasst werden soll. Dieses Thema soll dabei mit den Kreisverbänden und Basismitgliedern im kommenden Vorstandsjahr diskutiert werden.

5) Arbeitsweise des Vorstands 

Der Landesvorstand der JEF Niedersachsen repräsentiert den Verband nach außen und koordiniert ihn nach innen. Er ist verantwortlich für die satzungsgemäße Führung des Gesamtverbandes, für Projekte und Aktivitäten auf Landesebene sowie die Vernetzung zu anderen Ebenen der JEF wie dem Bundes- und dem Europaverband sowie zu externen Partner*innen. Gleichzeitig stellt der Vorstand einen zentralen Ansprechpartner für die Kreisverbände dar.

Die Vielfalt dieser Aufgaben macht eine klare Arbeitsorganisation innerhalb des Vorstands notwendig. Auf welchen Säulen sie ruht, wird im Folgenden kurz beschrieben.

Die Klausurtagung des neuen Vorstands wirdsollte zeitnah nach der Wahl stattfinden und unter, nicht nur, zahlenmäßig hoher Beteiligung des Landesvorstands erfolgen. Aufgrund der aktuellen Situation wird die Klausurtagung aller Wahrscheinlichkeit nach online stattfinden. Für den Vorstand kandidierende Menschen tun dies im Bewusstsein, dass eine Teilnahme an der Klausurtagung obligatorisch für die weitere Vorstandszusammenarbeit ist.

Ressortprinzip

Der kommende Vorstand wird nach einem Ressortprinzip arbeiten, sodass alle anfallenden Aufgaben einem der folgenden vier Ressorts zugeteilt werden: Öffentlichkeitsarbeit, Inhalt/Kampagnen/Internationales, Bildungsarbeit und Bündnisarbeit. Darüber hinaus anfallende v.a. organisatorische Aufgaben wie Vereinsrechtliches, Finanzen, Mitgliederverwaltung usw. werden vom geschäftsführenden Vorstand bearbeitet.

Die Ressorts bestehen aus autonomen kleinen Teams, die eng zusammenarbeiten und an den gesamten Landesvorstand berichten. Von dieser Aufteilung versprechen wir uns eine klarere Rollenverteilung und eine Entlastung der Vorstandsmitglieder, die nun nicht mehr bei allen Projekten gleichberechtigt mitdiskutieren (müssen), sondern sich für einen klar abgegrenzten Bereich zuständig fühlen können. Eine Mitarbeit in anderen Ressorts bleibt dabei natürlich immer möglich.

Alle Mitglieder des Landesvorstands – und demnach alle Mitglieder der Ressorts – kommen dennoch weiterhin in regelmäßigen Abständen zur Sitzung des Gesamtvorstands zusammen, berichten und beschließen gemeinsam die nächsten anstehenden Schritte. Der Vorsitz wird diese Sitzungen vorbereiten.

Kollegiales Miteinander und gegenseitige Unterstützung

Die JEF ist für uns alle ein Ehrenamt – das oft neben Studium, Arbeit, Nebenjobs oder Familie gemanagt wird und vor allem im vergangenen Vorstandsjahr für einige Mitglieder eine Herausforderung dargestellt hat. Damit die Work-Life-JEF Balance stimmt, wollen wir uns auf der ersten Klausurtagung nach der LMV genau anschauen, welche Kapazitäten individuell für die JEF im neuen Vorstandsjahr da sind.

Wir haben alle unterschiedliche Lebensumstände und können daher nicht erwarten, dass jedes Vorstandsmitglied immer gleich viel für die JEF leisten kann – dennoch brauchen wir eine ausgewogene Verteilung der Aufgaben, die sich für alle Vorstandsmitglieder fair anfühlt und bei der sich niemand unter- oder überfordert sieht. Eine Balance zwischen diesen beiden Aspekten ist nicht einfach – aber möglich. Sie wird auf der ersten Klausurtagung ausgearbeitet.

Sollten sich persönliche Lebensumstände ändern und Vorstandsmitglieder ihren Aufgaben unerwarteterweise nicht nachkommen können, steht der Gesamtvorstand bereit, zu unterstützen und dort auszuhelfen, wo es nötig ist.

Eine weitere Strategie, persönliche Unter- und Überforderung der Vorstandsmitglieder zu vermeiden, wird ein monatlicher Check-In im Rahmen der Vorstandssitzungen sein, bei dem die individuelle Auslastung thematisiert und reflektiert werden kann (falls nötig).

Verbindlichkeit und Verantwortung

Mit großer Macht kommt große Verantwortung! Wer ein Amt und eine Aufgabe im Vorstand übernimmt, erklärt sich dafür bereit, die Verantwortung für diese Aufgabe verbindlich für die kommenden zwölf Monate zu übernehmen. Ein Vorstand kann nur dann funktionieren, wenn alle Mitglieder sich ihrer individuellen Verantwortung bewusst sind und ihr regelmäßig nachkommen. Das kann u.U. auch heißen, Aufgaben zu delegieren oder auszusetzen, wenn ihnen nicht selbst nachgekommen werden kann – oder in Zusammenarbeit mit dem Gesamtvorstand aktiv nach Unterstützung zu suchen, wenn sie nicht bereits im Ressort gefunden wird.

Die JEF gibt uns die Möglichkeit, unsere eigenen Projekte im Vorstand eigenständig, kreativ und selbstbewusst zu gestalten – Verantwortung für einen Aufgabenbereich zu übernehmen, ist insofern nicht nur Bürde, sondern Empowerment und ein Feld auf dem wir uns so selbstständig betätigen können wie sonst nur selten. Von daher hoffen wir, dass alle Vorstandsmitglieder diejenigen Aufgaben übernehmen und diejenigen „Projekt-Babys“ betreuen, die ihnen die größte Freude bereiten und die größte Möglichkeit zum persönlichen Wachstum geben!

Zusammenarbeit mit dem Landesbeirat und den Kreisverbänden

Zusätzlich zu den Vorstandssitzungen finden einmal im Quartal die Landesbeiratssitzungen statt, bei denen immer möglichst viele Vorstandsmitglieder anwesend sein sollen, damit ein intensiver Austausch zwischen den Gremien und dem Landesvorstand mit den Kreisverbänden erfolgen kann.

Neben den Beiratssitzungen ist der Landesvorstand ständiger Ansprechpartner und Ratgeber der Kreisverbände und ihrer Vorstände. Ob strukturelle Hilfe, finanzielle Unterstützung bei Projekten oder Vernetzungsarbeit: Der Vorstand setzt sich zum Ziel, die Arbeit in den Kreisverbänden zu stärken und zu erleichtern.

Gemeinsame Projekte werden gleichberechtigt angegangen. Hierarchien sehen wir hier als hinderlich an. Kreisvorstand/-verband und Landesvorstand agieren im Rahmen dieser Projekte als gleichwertige Mitglieder und arbeiten gemeinsam für den Erfolg der Projekte. Wir begreifen uns hier ganz klar als Team.

a) Klausurtagung

Die Klausurtagung des neuen Vorstands sollte zeitnah nach der Wahl stattfinden und unter, nicht nur, zahlenmäßig hoher Beteiligung des Landesvorstands erfolgen. Aufgrund der aktuellen Situation wird die Klausurtagung online stattfinden. Für den Vorstand kandidierende Menschen tun dies im Bewusstsein, dass eine Teilnahme an der Klausurtagung obligatorisch für die weitere Vorstandszusammenarbeit ist.

b) Finanzen 

Die Finanzen der JEF Niedersachsen werden von dem*der Schatzmeister*in verwaltet und ausschließlich satzungsgemäß verwendet.

Einnahmen und Ausgaben

Die JEF Niedersachsen finanziert sich durch Mitgliedsbeiträge, Spenden, Zuwendungen der Europa-Union auf Kreis- und Landesebene sowie mithilfe projektbezogener Fördermittel, die sie selbst oder in Kooperation mit anderen Landesverbänden beantragt hat. Je nach Kreisverband finanzieren sich diese gegebenenfalls auch aus den Geldern für studentische Initiativen seitens der verfassten Studierendenschaften. Die Verwendung von Projektmitteln ist entsprechend projektgebunden, wohingegen über die Verwendung der restlichen Mittel frei entschieden werden kann. Maßgeblich bleibt dabei der Vereinszweck wie er in der Satzung festgeschrieben ist.

Gefördert wird die JEF Niedersachsen dabei u.a. aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Eine weitere wichtige Förderung erhält die JEF Niedersachsen aktuell und auch im kommenden Vorstandsjahr von der Landeszentrale für Politische Bildung. Für das Twinning mit Bordeaux können darüber hinaus im neuen Vorstandsjahr Gelder vom deutsch-französischen Jugendwerk oder alternativ vom deutsch-französischen Bürgerfonds beantragt werden. Eine weitere Quelle von Fördermitteln könnte außerdem das 4 Generation Programm des niedersächsischen Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung werden.

Entsprechend können v.a. die folgenden Ausgaben auf Kreis- und Landesebene prinzipiell von der JEF Niedersachsen übernommen werden:

  • Veranstaltungskosten (wie Raummieten, Fahrtkosten für Referent*innen, kleine Geschenke für Referent*innen)
  • Werbekosten (bspw. für Veranstaltungen, dies umfasst auch digitale Werbung in den sozialen Medien)
  • Verpflegungskosten auf Veranstaltungen
  • Verwaltungskosten (wie bspw. Softwarelizenzen), die für die Arbeit im Vorstand notwendig sind

Andere Kosten können ggf. ebenfalls erstattet werden, solange sie satzungsgemäß sind. Schatzmeister*in und der Landesvorstand sehen sich hierbei immer als offener Gesprächspartner*innen für die Kreisverbände. Alle Ausgaben ab 100€ werden mindestens vom geschäftsführenden Landesvorstand gemeinsam beschlossen, Überweisungen in geringerer Höhe kann der Schatzmeister eigenständig veranlassen.

Kosten können über einen “Erstattungsantrag” erstattet werden. Hierbei muss einerseits der Verwendungszweck der Gelder, ebenso wie die Höhe dieser angegeben werden. Erstattet werden können Kosten nur unter Nachweis der tatsächlichen Zahlung, beispielhaft gilt hier ein Rechnungsbeleg, welcher die Höhe der einzelnen Kostenpunkte beinhalten muss. Ein Nachweis der tatsächlich erfolgten Zahlung, beispielsweise in Form einer Quittung, ist beizulegen.

Beziehung Landesebene und Kreisebene

Jeder Kreisverband der JEF Niedersachsen ist dem Landesverband finanziell untergliedert und besitzt keine eigene Kasse. Daher werden entstandene Kosten weiterhin über den/die Schatzmeister*in abgerechnet. Es soll weiterhin angestrebt werden, dass die einzelnen Kreisverbände, je nach Situation vor Ort, eigene Mittel über die verfassten Studierendenschaften anstreben.

Aufgabenverteilung im Landesvorstand

Der*die Schatzmeister*in übernimmt die Führung des Tagesgeschäfts, veranlasst Überweisungen und ist für die Konto- und Buchführung verantwortlich. Förderanträge an Partner*innen werden demgegenüber vom gesamten geschäftsführenden Vorstand gemeinsam verfasst.

Strategische Vorhaben im Bereich Finanzen für das kommende Vorstandsjahr

Es ist wichtig, die Einnahmequellen der JEF Niedersachsen zu diversifizieren, um unabhängiger agieren zu können und finanzielle Freiheiten zu gewinnen. Ein wichtiger Baustein auf dem Weg dorthin sind Fördermitgliedschaften. Dafür soll im kommenden Vorstandsjahr ein Antrag auf Fördermitgliedschaft vorbereitet und auf der Website zur Verfügung gestellt werden. Über die Mindestförderhöhe und weitere Formalitäten wird der Vorstand ebenfalls abschließend beraten, sodass Fördermitgliedschaften ab 2022 aktiv beworben werden können.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, um unsere Arbeit auf Landes- und Kreisebene auszubauen, sind weitere projektbezogene Fördermittel wie oben beschrieben, die zumeist von öffentlichen Institutionen beantragt werden können.

Hier soll beispielhaft die (finanzielle) Förderung unsererseits durch die Landeszentrale für politische Bildung des Landes Niedersachsen stehen. Der Landesvorstand strebt, je nach personeller und zeitlicher Verfügbarkeit im Landesvorstand und in der Basis unseres Verbands an, weitere Förderprogramme für unsere Sache zu gewinnen und unsere Arbeit hierüber weiter auszubauen.

6) Kommunikation und Organisation

a) Kommunikation 

Die JEF sind ein föderal organisierter Verband. Gerade deswegen müssen wir eine sinnvolle Zusammenarbeit zwischen unseren Kreisverbänden in Niedersachsen und dem Bundes- sowie Europaverband einfordern. Denn nur durch eine gute – auf Austausch basierende – Zusammenarbeit können alle profitieren. An dieser Stelle möchten wir die konkrete Kommunikation in unserer eigenen Gruppe darstellen. In Zukunft muss es Ziel sein, die Kommunikation nach innen und außen noch besser und regelmäßiger zu gestalten. Dafür sollten Mitglieder des Landesvorstands sich nur noch einem kleinem Aufgabenkreis widmen. Eine gerechte Aufteilung der Arbeit auf verschiedenen Schultern wird uns helfen, besseren, regelmäßigen Content für unsere Mitglieder und die Öffentlichkeit zu generieren.

i) Öffentlichkeitsarbeit

Weiterhin steht die Öffentlichkeitsarbeit im Fokus der politischen Arbeit des Landesvorstandes, um eigene Themen nach außen noch stärker zu vertreten und in die landesweite Debatte zu europapolitischen Themen einfließen zu lassen. Weiterhin werden wir eigene Statements und gegebenenfalls Pressemitteilungen zu aktuellen politischen Debatten und Veranstaltungen auf Landesebene und darüber hinaus herausgeben. Dafür sollen neben unserer Website auch die Social Media Plattformen weiterhin im Fokus der Öffentlichkeitsarbeit stehen und in unterschiedlicher Art und Weise bespielt werden, sodass dort fortlaufend Inhalte veröffentlicht werden. Zur generellen Kommunikation wurde ein Redaktionsplan erstellt, der weiterhin genutzt werden soll, um aktuelle wie bevorstehende Aktionen festzuhalten und diese dem gesamten Landesvorstand zugänglich zu machen. Um die Inhalte besser an alle Mitglieder zu bringen soll neben der Verbreitung über unseren monatlich erscheinenden Newsletter und der Weitergabe über den Landesbeirat an die Kreisverbände auch die neu gegründete Facebook-Gruppe mit einbezogen werden. Zudem wird die Einrichtung einer Telegram-Gruppe zur weiteren Kommunikation mit den Mitgliedern in den Kreisverbänden sowie zur niederschwelligen Weitergabe von Informationen angestrebt. Zur Vereinheitlichung der Designs und der Weitergabe an die Öffentlichkeitsbeauftragten der Kreisverbände wird weiterhin Canva genutzt werden, wo wir durch unsere Gemeinnützigkeit eine Pro-Lizenz erhalten haben und somit den vollen Funktionsumfang ausschöpfen können. Darüber hinaus wollen wir weitere interaktive Formate ins Auge fassen und etwa durch Instagram-Livechats oder andere Videoformate mit unterschiedlichen Persönlichkeiten ins Gespräch kommen.

Für eine bessere Vernetzung und einen Best-Practice-Austausch der Social Media-Arbeit unter den Kreisverbänden soll voraussichtlich im Herbst ein digitaler Social Media-Workshop stattfinden. Neben einem Erfahrungsaustausch zur bisherigen Arbeit soll hier speziell auf Fragen und Herausforderungen der Öffentlichkeitsbeauftragten der Kreisverbände eingegangen werden. Es wird angestrebt, auch Input aus anderen JEF-Sektionen oder dem Bundesverband anzubieten. Zudem soll eine bessere Vernetzung für eine unkomplizierte Weitergabe von Aktions- oder Veranstaltungshinweisen erzielt werden. Die Social Media-Beauftragten der Kreisverbände sollen bereits in die Seminarplanung mit einbezogen werden, um Schwerpunkte und Wünsche festlegen zu können, um dann möglichen (JEF-)Referent*innen zu suchen und diese für das Seminar gewinnen zu können. 

Schließlich soll die Website dahingehend umstrukturiert werden, dass die Kreisverbände aus der Unterseite “Unsere Gremien” in eine eigene Unterseite überführt werden, um diese für Außenstehende auf unserer Website einfacher sichtbar zu machen. Zudem können die Kreisverbände dadurch mehr Platz erhalten, um aktuelle Aktivitäten präsentieren zu können, etwa durch Einbindung eines Feeds, sodass entsprechende Inhalte dort automatisch angezeigt werden. 

ii) Innerverbandliche Kommunikation 

An dem monatlich verschickten Newsletter soll weiterhin festgehalten werden, da dieser Aktuelles aus Landes- und Kreisverbänden sowie Veranstaltungshinweise an zentraler Stelle zusammenträgt.

Bisweilen sind Informationen seitens der Landesebene nicht optimal bis zu allen Mitgliedern durchgedrungen. Der zukünftige Landesvorstand nimmt sich vor, über die Ursachen dessen zu sprechen und Lösungen zu entwickeln, damit alle Mitglieder vollumfänglich über sämtliche Projekte, Termine und anderes der Landesebene informiert werden.

iii) Discord-Kanal

Insbesondere in Zeiten von Covid-19 ist auch der Discord Server der JEF Niedersachsen eine wichtige Plattform für die innerverbandliche Kommunikation geworden. Der Server ermöglicht die Zusammenkunft aller Kreisverbände in einem informellen Rahmen und erleichtert die Vernetzung und Planung über Kreisverbandsgrenzen hinweg. Aufgrund der andauernden Pandemielage soll der neue Vorstand prüfen, ob der Discord-Kanal für Formate wie informelle Gesprächsrunden, Spieleabende oder Watchpartys weiterhin genutzt werden soll.

iv) Facebook Gruppe

Der Landesvorstand hat eine Facebookgruppe erstellt, um nötige innerverbandliche Kommunikation zu erleichtern sowie auf Termine und allgemeine Informationen in dieser Gruppe hinzuweisen, sodass auch spontane Aktionen und Termine kommuniziert werden können. 

v) Telegram Gruppe

Der Landesvorstand erörtert die Sinnhaftigkeit und Möglichkeiten der Eröffnung einer Telegram-Gruppe um beispielsweise den Informationsfluss innerhalb des Verbands effizienter gestalten zu können. Dies erfolgt im Rahmen der bereits genannten Problembekämpfung hinsichtlich der Zugänglichkeit von Informationen, beispielsweise über Projekte und Veranstaltungen des Landesvorstands für alle Mitglieder.

vi) Digitales Schwarzes Brett

Der zukünftige Landesvorstand berät über die Erstellung eines digitalen Schwarzen Brettes, um Angebote der Bundes- und Europaebene zu filtern und als zentrale Anlaufstelle für alle Kreisverbände und Mitglieder zu Verfügung zu stellen. Hierüber können Informationen und Angebote übersichtlich und unkompliziert zugänglich gemacht werden.

b) Organisation

Die Arbeit der JEF Niedersachsen wird von ihrem Vorstand organisatorisch koordiniert und von allen Aktiven getragen. Der Vorstand trifft sich regelmäßig, z.B. über Google Meet, zu Vorstandssitzungen und darüber hinaus zu regelmäßigen Beiratssitzungen. Dabei wird die vorgeschlagene Agenda für die JEF Niedersachsen koordiniert und transparent Schritt für Schritt umgesetzt. Die Mitglieder der JEF Niedersachsen sollen wie bereits beschrieben über die Arbeit des Vorstandes ausführlich informiert werden.

Als Junge Europäische Föderalist*innen legen wir großen Wert darauf, in allen Gremien der JEF und EUD vertreten sein zu wollen. Dazu müssen wir auch Personalpolitik auf allen Ebenen betreiben.

i) Europaebene

Der neue Vorstand versucht, sich bestmöglich auf JEF Europaebene einzubringen und beispielsweise in verschiedenen Taskforces und Political Commissions mitzuarbeiten. Sollte dies aufgrund von personellen Engpässen nicht möglich sein, steht dennoch unsere Arbeit in Niedersachsen bzw. auf Bundesebene im Vordergrund.

Dieses Jahr findet der European Congress statt. Wir als JEF Niedersachsen streben an, dass auch wir Personen entsenden, welche einerseits die JEF Deutschland aber auch die JEF Niedersachsen würdig vertreten. Der European Congress ist wie der Bundeskongress, jedoch mit allen nationalen Sektionen. Hier wollen wir erneut als progressive Kraft auftreten, welche die Geschicke des Europaverbandes pro-aktiv mitgestaltet und beeinflusst. Wir streben an, dass neben unserer Delegierten auch Mitglieder teilnehmen, um sich europaweit vernetzen zu können. Dies gilt unter der Prämisse, dass der European Congress digital stattfindet. Wir setzen uns als Ziel, die einzelnen Mitglieder und Kreisverbände über diese Möglichkeit zu informieren.

Durch eine weiterhin aktive Teilnahme der JEF Niedersachsen an der Bundesarbeitsgemeinschaft Internationales soll sichergestellt werden, dass wir Teil der europaweiten Arbeit sind und unser Netzwerk auch hierüber ausdehnen. Auch über die Ereignisse auf Europaebene sind wir durch die AG Internationales bestens informiert. Da wir uns als Teil des europaweiten Verbands verstehen, ist es für uns logische Konsequenz, dass wir uns im Rahmen der international ausgerichteten Arbeit einbringen, um auch hier Einfluss auszuüben.

ii) Bundesebene 

(1) Unsere Rolle im Verband

In einem so großen und europaweiten Verband wie den Jungen Europäischen Föderalist*innen können wir unsere richtigen Positionen nicht alleine durchsetzen. Wir werden deshalb weiterhin mit den Verbänden zusammenarbeiten, die ähnliche Auffassungen zu Politik und Theorie haben wie wir. Das bedeutet auch, dass wir nicht einfach Beobachter*innen sein wollen, sondern uns aktiv, sowohl inhaltlich als auch personell, in die Meinungsbildung einmischen wollen.

Auf der Bundesebene wollen wir uns als JEF Niedersachsen weiterhin aktiv einbringen und vernetzen. Dies betrifft sowohl den JEF Bundeskongress als auch den Bundesausschuss. Hier wollen wir aktiv in Bundesprojekten sowie Bundesarbeitsgemeinschaften mitarbeiten und inhaltliche Anträge zu Themen einbringen, die unseren Mitgliedern in den Kreisverbänden wichtig sind. Wir wollen als JEF NDS in allen Bundesarbeitsgemeinschaften vertreten sein, nämlich der BAG Programmatik, Europe@School, Internationales, Kommunikation, Verbandsentwicklung, und Empowerment & Diversity.

Zusätzlich soll der Landesvorstand Wege zur größeren Transparenz beim Bundesausschuss für unsere Mitglieder finden und vorantreiben. Dies wollen wir unter anderem dadurch erreichen, dass der Landesvorstand die regelmäßigen Landesbeiratssitzungen besucht, um dort in ausführlicher Form vom Bundesausschuss zu berichten.

Mit Tobias von Gostomski ist zudem ein JEF Niedersachsen Mitglied stellvertretender BA-Vorsitzender, sodass wir auch in diesem wichtigen Bundesgremium personell vertreten sind

(2) Begleitung Bundesvorstand

Seit dem Bundeskongress 2020 sind die JEF Niedersachsen mit Jula Lühring im JEF-Bundesvorstand vertreten. Die Arbeit des JEF-Bundesvorstandes können wir so noch aktiver begleiten und haben mit Jula als BuVo Buddy eine direkte Kommunikationslinie zum Bundesvorstand mithilfe des gemeinsamen Slack Channels. Für uns ist es wichtig, die aktuellen Kampagnen des Bundesvorstands zu begleiten und an unsere lokalen Gegebenheiten anzupassen. Wir wollen im Landesverband als Multiplikator*innen die Arbeit des Bundesvorstands weitertragen.

Als Landesverband erkennen wir die Leistungen und bereitgestellten Ressourcen seitens des BuVos und BuSeks an, bedanken uns dafür und beabsichtigen, diese Ressourcen möglichst vollumfänglich zu nutzen. Das Bundessekretariat erkennen wir darüber hinaus als Ansprechpartner an, welcher uns bezüglich des Zugangs und der Verwertbarkeit der bereitgestellten Ressourcen optimale Unterstützung und Anstöße geben kann. Unter anderem haben wir hier die JEF Niedersachsen bereits in das Bundes-Wiki eingepflegt und möchten es weiterhin nutzen und bekanntmachen. Weiterhin machen wir es uns zur Aufgabe, Angebote und Informationen der Bundes- und Europaebene zu filtern und je nach Wertigkeit den Kreisverbänden und Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. 

iii) Landesebene

Der Landesvorstand wird, wie jedes Jahr, eine Landesmitgliederversammlung einberufen, welche neben der Wahl eines Landesvorstands unter anderem ebenfalls eine Agenda beschließt. Der Landesvorstand der JEF Niedersachsen verpflichtet sich, nach den Satzungen der JEF Deutschland und der JEF Niedersachsen zu handeln und die dort gefassten Aufgaben, Bereiche und Regularien beachtet und im Rahmen seiner Arbeit aufgreift.

Der Landesvorstand verpflichtet sich dazu, regelmäßig und in möglichst großer Zahl auf den Sitzungen des Landesbeirats zugegen zu sein und dessen Arbeit größtmöglich zu unterstützen. Als Landesvorstand ist es uns ein Anliegen, den Landesbeirat als etablierte Institution anzuerkennen und fortlaufend zu unterstützen. Unseres Verständnisses nach ist der Landesbeirat ein Gremium, welches einen Einstieg in die ehrenamtliche Arbeit auf der Landesebene ermöglicht und die Kommunikation zwischen Landesvorstand und den einzelnen Kreisverbänden unterstützt sowie erleichtert. Den Landesbeirat begreifen wir in diesem Sinne als Zwischenebene, welche die Koordinierung der einzelnen Instanzen erleichtert, den Mitgliedern eine transparente Kommunikation ermöglicht und ihnen zudem eine weitere Einstiegsmöglichkeit in die Welt der Jungen Europäischen Föderalist*innen bietet.

Ziele in der Verbandsentwicklung

Wir, die Jungen Europäischen Föderalist*innen Niedersachsen, wollen eine überparteiliche politische Heimat für Jugendliche in Niedersachsen sein und bleiben. Daher ist für uns die Entwicklung unseres Verbandes zentral. Damit der #JEFSpirit auch in ganz Niedersachsen für alle Jugendliche erlebbar ist, versuchen wir neue Kreisverbände, zum Beispiel in Lüneburg, Hameln und Vechta zu gründen. Darüber hinaus ist es uns als Landesvorstand ein Anliegen, unseren Kreisverbänden mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Gerade in der durch die Corona – Pandemie geprägten Zeit ist es schwieriger, junge Menschen zum digitalen Engagement zu bewegen. Dennoch sind wir in Bezug auf unsere Mitgliederzahlen zuversichtlich, mit einer Kampagne mehr Menschen von uns und unserer Arbeit erreichen und überzeugen zu können. Als lebendiger Jugendverband ist uns die Vernetzung der Mitglieder untereinander besonders wichtig. Dennoch müssen wir bei unseren Veranstaltungen mit Weitsicht planen und bleiben daher kurz- bis mittelfristig größtenteils bei digitalen Veranstaltungen. Doch auch wenn wieder erstePräsenzveranstaltungen möglich sind, planen wir Hybridveranstaltungen anzubieten, um allen Interessierten die Möglichkeit zu geben, sich einbringen und teilnehmen zu können. Bei der Durchführung von Hybridveranstaltungen gilt es jedoch immer abzuwägen, ob ein hybrides Format einen Mehrwert bringt und den Aufwand wert ist. Wir sind uns Niedersachsens geografischer Struktur als Flächenland mit ländlich geprägten Gebieten durchaus bewusst, daher ist es uns ein besonderes Anliegen, die Mitglieder außerhalb unserer Kreisverbände miteinander zu vernetzen und auch ihnen europapolitisches Engagement vor Ort zu ermöglichen. Auch sind wir uns unserer Mitgliederstruktur, die vor allem aus Student*innen und Akademiker*innen besteht, bewusst. Aus diesem Grund wollen wir die JEF Niedersachsen diverser gestalten und unseren Mitgliedern auch niedrigschwelligere Angebote entwickeln. Darüber hinaus setzen wir uns aktiv für mehr Frauen in der Politik ein. Aufgrund unserer Sozialisierung haben wir – wie alle Menschen – Vorurteile, die wir versuchen, durch Selbstreflektion abzubauen. Um eine Anlaufstelle für Betroffene von diskriminierendem Verhalten bereitzustellen, wollen wir eine Awareness – Stelle einrichten, an die man sich vertrauensvoll wenden kann und die zur Lösung der Probleme beitragen soll. Diese Stelle konnte im letzten Jahr aufgrund zu spezifischer Anforderungen leider nicht eingerichtet werden. Daher ist dem Landesvorstand ihre Etablierung, wenn auch im kleinen Umfang, jedoch mit Anspruch auf Gewissenhaftigkeit, im kommenden Jahr eine besondere Herzensangelegenheit. Darüber hinaus versuchen wir mit Veranstaltungen in englischer Sprache auch nicht deutsch sprechenden Jugendlichen Angebote machen zu können. Gleichzeitig werden englischsprachige oder auch französischsprachige Veranstaltungen (bspw. in Hinblick auch das Twinning) ins Deutsche gedolmetscht, um niemanden auszuschließen und die Barrieren möglichst klein zu halten. Weitere Strategien der Verbandsentwicklungen erarbeiten wir im stetigen Austausch mit anderen Landesverbänden und dem Bundesvorstand in der BAG Verbandsentwicklung, in der wir aktiv partizipieren.

(1) Landesarbeitsgemeinschaften (LAG)

Mit besonderem Fokus bestehen zudem zwei Landesarbeitsgemeinschaften in Niedersachsen: die LAG Twinning und die LAG Europe@School. Alle Mitglieder der JEF Niedersachsen können an den Treffen der LAGs teilnehmen. Sie treffen sich projektbezogen. Wir als Landesvorstand wollen unsere Mitglieder animieren, sich im Rahmen der LAG’s einzubringen. Hierfür werden wir innerhalb unserer Kreisverbände und Mitglieder werben. Der Landesvorstand behält sich offen, weitere Landesarbeitsgemeinschaften ins Leben zu rufen. Die Gründung weiterer Landesarbeitsgemeinschaften erfolgt dahingehend nach einer Bedarfsanalyse. 

(2) Landesbeirat 

Dem Landesbeirat kommt die wichtige Aufgabe zu, Verbindungsglied zwischen den Kreisverbänden und dem Landesvorstand zu sein. Er bietet neben dieser politischen Arbeit auch die Möglichkeit zum Kennenlernen & Austausch für die Mitglieder der verschiedenen Kreisverbände. 

Im Beirat soll die landesverbandsinterne Kooperation gefördert werden. Unter anderem soll der Beirat hierfür auch als organisatorische Plattform zur JEF-internen Bewerbung von Veranstaltungen der Kreisverbände dienen.

Die Termine der Beiratssitzungen werden auf der vorausgehenden Sitzung festgelegt, um die Organisation, Reichweite und Transparenz des Landesbeirats zu gewährleisten. 

Der Beirat soll auch digital tagen, um einen leichteren Einstieg in die Beiratsarbeit und Zugang zu den Sitzungen zu ermöglichen. Präsenzsitzungen bleiben weiterhin wichtig um, den “JEF-Spirit” zu erhalten und zu fördern. Dazu sollen wie in der Vergangenheit auch gemeinsame Ausflüge etc. organisiert werden. 

Bei den Sitzungen sollen auch politische Themen diskutiert werden. Zu diesen Debatten können auch Referenten*innen eingeladen werden. 

Der Landesbeirat soll daran arbeiten, neben den Delegierten auch andere Mitglieder zur Teilnahme an seinen Sitzungen zu ermutigen. Dafür muss der Landesbeirat stärker in den Kreisverbänden beworben werden, um sicherzustellen, dass die Vielfalt der Mitglieder der Kreisverbände auf Landesebene repräsentiert wird. Bei jeder Sitzung sollen die Delegierten über die Aktivitäten und auch mögliche Schwierigkeiten in ihren Kreisverbänden berichten. So wird die Rolle des Beirats als “Best Practice-Forum” gestärkt.

7) Bildungsarbeit

Für uns als JEF Niedersachsen ist uns unsere Bildungsarbeit besonders wichtig. Sie dient uns nicht nur der Weiterbildung, sondern auch der Sensibilisierung für bestimmte Themen, als Anstoß für weitergehende Diskussionen, zur Entwicklung einer Meinung im Verband und schließlich auch zur Mitgliedergewinnung und -bindung. Unsere Bildungsarbeit besteht aus Diskussionsveranstaltungen in Form von Vorträgen, Podiums- und Paneldiskussionen zu verschiedenen europapolitischen Themen, wie zum Beispiel zur europäischen Außenpolitik, der Konferenz zur Zukunft der EU und zur Bundestagswahl. Darüber hinaus gehört zu unserer Bildungsarbeit das jährlich stattfindende Grundlagenseminar, welches neben Informationen zur EU und zum Föderalismus einen guten Einstieg in die Arbeit der JEF und eine Möglichkeit der Vernetzung von interessierten Mitgliedern in Niedersachsen bietet. Im kommenden Amtsjahr wird noch mindestens ein weiteres interaktives Seminar angeboten. Dieses könnte eine Ausweitung der Seminarreihe zum Thema Anti-Diskriminierung sein und sich zum Beispiel mit Anti-Rassismus auseinandersetzen. Außerdem prüft die JEF Niedersachsen, ob es noch aktive Seminare zur Selbstreflektion geben soll. Dazu könnte ein Seminar gegen Stammtischparolen oder gegen sozialisiertes diskriminierendes Verhalten gehören. Die JEF Niedersachsen veranstaltet auch Seminare, die bei der Verbandsarbeit helfen, wie die Antragswerkstatt oder How-to-Seminare zur Vorstandsarbeit. Des Weiteren plant die JEF Niedersachsen die Durchführung eines Rhetorikseminars sobald wieder Präsenzveranstaltungen im sicheren Rahmen durchgeführt werden können. Zudem ist die JEF Niedersachsen bei der Planung von EUD-Seminaren mitbeteiligt, wie zum Beispiel dem EUD Seminar in Oldenburg.

a) Europe@School

Eine Säule unserer Bildungsarbeit stellt Europe@School dar, unser Bildungsangebot an Schulen und andere Bildungseinrichtungen, mit denen wir junge Menschen zu europäischen Themen bilden und dafür begeistern wollen. Zur Koordinierung wurde dazu die LAG Europe@School eingerichtet, die einerseits Projekte organisiert und andererseits Teamer*innen stellen soll. Für das kommende Jahr steht die Kooperation mit der Schwarzkopf-Stiftung an, in deren Rahmen in einem ersten Schritt Teamer*innen-Schulungen durchgeführt werden und in einem zweiten Schritt Schulbesuche angestrebt sind. Ein besonderer Fokus im Projekt ist dabei Diversität. Verstärkt sollen in Zukunft auch Projekte auf Bundes- und Landesebene in den KVs beworben werden. Außerdem werden im Rahmen der Zukunftswerkstatt Workshops an Schulen zu digitaler Medienkompetenz durchgeführt, die von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert sind. Ziel der Bildungsarbeit ist es, Mitglieder zu gewinnen, Inhalte zu vermitteln, die Verbandsmitglieder weiterzubilden und sich selbst zu reflektieren, dadurch Diskussionen anzustoßen, und inhaltlich gemeinsame Standpunkte zu finden.

8) Bündnisarbeit und Vernetzung

Als JEF sind wir im Kontakt und Austausch mit anderen JEF-Verbänden, Parteien und gesellschaftlichen Organisationen. Innerhalb von Bündnissen sowie in der Zusammenarbeit mit anderen Organisationen lassen sich Inhalte und Positionen besser vertreten und durchsetzen. Unter diesem Aspekt wird die politische Relevanz unserer Bündnisarbeit deutlich. Genau aus diesem Grund soll also unter diesem Punkt dargestellt werden, in welchen Bündnissen wir uns bewegen möchten und welche inhaltlichen Ziele wir mit welchen Bündnispartner*innen oder Partner*innenorganisationen angehen und verwirklichen wollen.

Konkret geht es uns darum, dass wir als JEF ein gesamteuropäisches Netzwerk schaffen, das in der Region verknüpft ist, aber an unsere Partner*innen in ganz Europa ausstrahlt. 

Die Covid-19 Pandemie hat persönliche Treffen im abgelaufenen Vorstandsjahr erschwert und oftmals verhindert, Kontakt war größtenteils nur digital möglich. Wichtig ist aber, dass wir weiterhin verknüpft sind und diese Krise als Verband gut überstehen. Deshalb ist es erforderlich, bestehende Kontakte aufrecht zu erhalten und sich, alsbald möglich, auch wieder persönlich zu treffen, nicht zuletzt auch um auch Motivation für die weitere Arbeit zu gewinnen.

a) Vernetzung mit anderen JEF Sektionen

Innerhalb der JEF Deutschland pflegen wir zu den verschiedenen Landesverbänden gute Beziehungen und möchten diese auch im kommenden Jahr weiter ausbauen. Die Kooperation mit anderen Landesverbänden hat unterschiedliche Formen und ist teils punktuell teils langfristig angelegt.

Auf internationaler Ebene wurde 2020 mit den Jeunes Européens Bordeaux in Frankreich ein Twinning etabliert. Die Partnerschaft wird über Briefaustäusche und gemeinsame digitale Abende mit Leben gefüllt. Gemeinsam wollen wir Seminare organisieren, uns gegenseitig besuchen und vieles mehr. Wir hoffen Anfang 2022 endlich einen physischen Besuch wagen können. Eine finanzielle Förderung einer solchen Begegnung wäre durch das Deutsch-Französischen Jugendwerk möglich, sodass möglichst viele Mitglieder an dieser Fahrt teilnehmen können. Der Austausch sollte sowohl inhaltliche Schwerpunkte als auch #JEFspirit-Aktivitäten enthalten. 

Zudem wollen wir Kontakt zum Young European Movement UK und insbesondere den schottischen Kreisverbänden aufbauen. Im Zuge des Brexit erachten wir es als umso wichtiger den Kontakt zu einer mehrheitlich pro-europäischen Jugend nicht zu verlieren, sondern weiterhin freundschaftliche Beziehungen mit diesen aufzubauen und zu halten. Die eigens eingerichtete LAG Twinning soll sich um diese Themen kümmern und unsere europäische Vernetzung vorantreiben und vertiefen.

b) Jugendparteien sowie politische Bewegungen

Bei der Bündnisarbeit sind wir als überparteilicher Jugendverband natürlich auch darauf angewiesen, uns mit den verschiedenen Jugendparteien zu vernetzen. Dazu ist es notwendig, dass wir Präsenz bei den verschiedenen Jugendparteien zeigen, insbesondere da in dem kommenden Amtsjahr diverse Wahlen anstehen. So können wir bei großen Veranstaltungen der Jugendparteien, wo es Sinn macht, für unsere eigenen Inhalte werben und hier generell und personell zur Vernetzung und zum gegenseitigen Austausch beitragen. Gerade im Hinblick auf die Landtagswahl ist es wichtig, frühzeitig Kontakte zu knüpfen, um gemeinsam Veranstaltungen oder Aktionen durchführen zu können und die niedersächsische Europapolitik zu begleiten. Dies dient einerseits der Einbringung unserer Ideale, Visionen und Vorstellungen in die anstehenden Wahlkämpfe der Parteien als gleichzeitig der weiteren Mitgliedergewinnung. Darüber hinaus wollen wir mit sozialen Bewegungen zu europapolitischen Themen zusammenarbeiten.

Neben der projektbezogenen Einbindung, zum Beispiel bei Planspielen oder auch über Europe@School, können wir über die Jugendparlamente gezielt politisch interessierte Schüler*innen ansprechen und ihnen darüber die eigene Verbandsarbeit näher bringen, um langfristig auch die Gruppe der Schüler*innen im Landesverband der JEF Niedersachsen stärker einzubinden.

Die JEF Niedersachsen ist prinzipiell bereit, sich politischen Bündnissen anzuschließen, sofern die Inhalte der Bündnisse mit den Idealen und Prinzipien der Jungen Europäischen Föderalist*innen vereinbar sind und die politische Überparteilichkeit gewahrt ist. Dennoch heißt überparteilich nicht gleich unpolitisch, sodass, insbesondere im Hinblick auf ein Erstarken antieuropäischer Kräfte sowohl in Deutschland als auch in anderen Mitgliedstaaten der EU, die Organisation in politischen Bündnissen an Bedeutung gewinnt und eine Chance für die JEF darstellt. Gerade unsere Erfahrungen mit bestehenden Bündnissen wie zum Beispiel ‘Niedersachsen für Europa’ haben uns gezeigt, dass wir sichtbarer sind und unsere Bündnisfähigkeit anderen Organisationen gegenüber erhöhen können. Daher wollen wir auch in Zukunft wieder aktiv an politischen Bündnissen teilhaben. 

c) Landesjugendring Niedersachsen

Die JEF Niedersachsen ist Mitglied im ANJ und somit indirekt im Landesjugendring vertreten. Wir möchten unsere Mitarbeit dort effektiv nutzen und uns weiter mit anderen Jugendorganisationen austauschen. Wir wollen uns weiterhin im ANJ einbringen, auch wenn im Moment einige Ungewissheiten über die Zukunft des LJR bestehen. Mindestens ein Vorstandsmitglied soll sich ständig in den LJR und ANJ einbringen, um präsent zu sein und Kontinuität zu gewährleisten. Außerdem wollen wir uns an der Koordinierungsgruppe zur Wahl beteiligen um gemeinsam Aktionen durchführen zu können und Kontakte zu erleichtern. 

d) Europaministerium

Die bisherige Zusammenarbeit und Förderung der JEF Niedersachsen seitens des Europaministeriums hat unsere Arbeit maßgeblich beeinflusst und uns zahlreiche Möglichkeiten eröffnet, eigene Projekte zu realisieren. Wir streben deswegen weiterhin eine enge Vernetzung mit dem niedersächsischen Europaministerium an, um unseren Mitgliedern und auch interessierten Personen, die Möglichkeit zu geben, europäische Abläufe aus erster Hand zu erfahren und diese niedersächsische Besonderheit zu nutzen. Zudem sollte angestrebt werden, wieder Kontakt mit dem Europäischen Informations-Zentrum Niedersachsen aufzunehmen, da bereits in der Vergangenheit erfolgreich gemeinsam Projekte durchgeführt wurden.

9) Die EUD Niedersachsen voranbringen

Im letzten Jahr haben wir unsere sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit der EUD weiter fortgesetzt. Tobias von Gostomski hat als gewähltes Mitglied im EUD Vorstand weiterhin mit starker Stimme unsere Interessen vertreten und wird dies auch im kommenden Amtsjahr fortführen. Unsere Aufgabe ist es weiterhin, die Europa-Union stetig zu verbessern und nachhaltig voranzubringen. Durch die EUD-Satzung haben wir des Weiteren die Möglichkeit zwei zusätzliche Beisitzer*innen in den EUD Vorstand zu berufen, dies waren in der vergangenen Legislatur Amelie Witte und Furkan Zencirkiran. Von dieser Möglichkeit wollen natürlich weiter Gebrauch machen, um noch mehr positiven Einfluss auf die Entwicklung der EUD zu nehmen.

Wir wollen alle in unserem Verband ermutigen, sich verstärkt in die Vorstände der EUD Kreisverbände in Niedersachsen einzubringen und diese durch JEF-Kandidat*innen weiblicher und jünger zu machen. In diesem Zuge soll bei der anstehenden Landesversammlung der EUD unser Einfluss durch junge Delegierte der einzelnen Kreisverbände gestärkt werden. Es gilt bei alledem stets eine kritische Loyalität zu wahren mit der Freiheit, sich von der EUD Niedersachsen in Punkten abzugrenzen, mit denen wir nicht einverstanden sind. Dies sollte aber immer im Rahmen eines respektvollen und freundschaftlichen Umgangs geschehen, der von einer funktionierenden und offenen Kommunikation geprägt ist und zeigt, dass wir trotz Meinungsverschiedenheiten zwei zusammenhängende Organisationen sind, die letztendlich das gleiche Ziel verfolgen – ein friedliches, starkes und föderales Europa. Um die kollegiale Zusammenarbeit zwischen uns und der EUD Niedersachsen auch weiterhin auszubauen, wollen wir versuchen, ein gemeinsames Treffen beider Landesvorstände ins Leben zu rufen. Im vergangenen Jahr haben wir Kontakt mit der EUD Parlamentarier*innengruppe im niedersächsischen Landtag aufgenommen und erste, sehr erfolgreiche Gespräche führen können. Wir planen diese Zusammenarbeit zu intensivieren (bspw. mit dem Parlamentarischen Europaforum) und somit von den Möglichkeiten, welche Parlamentarier*innen offen stehen, zu profitieren. So sind bereits erste gemeinsame Veranstaltungen ins Auge gefasst worden, etwa ein gemeinsamer Neujahrsempfang im Landtag und ein Austausch mit Schottland, insbesondere gegenseitige Parlamentsbesuche in Edinburgh und Hannover. Als besonders erfolgreich erhoffen wir uns das Bündeln der Möglichkeiten und Kompetenzen von JEF, EUD und ihrer Parlamentarier*innengruppe, um noch mehr Veranstaltunge durchzuführen und diese auch noch besser als ohnehin schon gestalten zu können. Neben speziellen Veranstaltungen planen wir weiterhin, die anderweitige Kooperation zu intensivieren. Durch eine enge Zusammenarbeit mit Parlamentarier*innen haben wir viele gute Möglichkeiten, weitere nützliche Kontakte zu knüpfen, welche Türen für noch mehr gemeinsame und qualitative Arbeit in der Zukunft öffnet.

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